Traditionell Chinesische Medizin
Die Traditionell Chinesische Medizin, kurz TCM ist die Heilkunde Chinas, die seit mehreren tausend Jahren besteht und auf Erfahrung basiert. Sie wird bis heute als lebendiges Medizinsystem angewendet und erlangt auch im Westen immer mehr an Bedeutung. Sie besitzt ein eigenes großes Theoriengebäude. Hier wird von Imbalance und Schwäche gesprochen, bezogen auf Begriffe wie Lebensenergie „Qi“ und „Xue“ oder auch „Yin“ und „Yang“. Des weiteren gibt es verschiedene Organkreisbezüge und die 5 Elemente: Feuer, Erde, Metall, Wasser, Holz. Der Mensch wird immer als ein Ganzes verstanden und als Einheit von Körper, Seele und Geist. Die Diagnose und Behandlung in der TCM sind dementsprechend auch ganzheitlich und immer individuell zugeschnitten.
Besonders hilfreich wird sie bei chronischen und schmerzhaften Erkrankungen, der Orthopädie, Neurologie, Inneren Medizin und Gynäkologie/Urologie eingesetzt. Aber auch bei akuten und entzündlichen Prozessen, der Atmungsorgane, Haut und Magen-Darmtrakt zeigt sie effektive Wirkung. Selbst Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen, Bluthochdruck, Zyklusbeschwerden und psychische Erkrankungen können positiv beeinflusst werden.
Der Ausgangspunkt für eine gute Behandlung ist die ausführliche Diagnostik. Sie umfasst die ganzheitliche Befragung, die Einteilung des Pulses in eine der 30 Pulsqualitäten, die Betrachtung der Zunge und des Allgemeinzustandes, sowie die Beurteilung von Klang und Geruch des Patienten. Die Gesamtheit dieser Informationen wird zu einer chinesischen Diagnose geordnet, die dann eine Einteilung zulässt, welche energetischen und funktionellen Störungen vorhanden sind, die das innere Gleichgewicht und die Harmonie des Wohlbefindens stören. Daraus wird anschließend ein Behandlungskonzept erstellt, das mit den fünf Säulen der TCM arbeiten kann:
Akupunktur, Chinesische Arzneimittel, Tuina, Diätetik und Lebenspflege,
sowie die Bewegungsformen Taiji oder Qigong..
Die Kombination der einzelnen Heilmethoden hilft dem Menschen im Gesamten zu Harmonie und Ausgeglichenheit - dem Grundbaustein für Gesundheit.
Akupunktur ist die im Westen am bekanntesten und verbreitetste Methode der TCM. Durch das Nadeln spezifischer Punkte oder Stimulieren durch Verbrennen von Moxa, werden die Lebensenergien beeinflusst und der Organismus angeregt sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Üblicherweise werden zwischen 2 und 25 Punkte über eine Dauer von ca. 25 Minuten stimuliert. Je nach Symptomen sind zwischen 3 und 15 Behandlungen sinnvoll. Bei sehr langer Erkrankung können auch mehr Sitzungen notwendig sein. Die World Health Organisation empfielt Akupunktur bei über 40 Krankheiten als gute Behandlungsmethode.
In China selbst am häufigsten verwendet wird die Arnzeimitteltherapie. Es werden überwiegend Blätter, Blüten, Wurzeln und Rinden von Heilpflanzen eingesetzt. In Deutschland sind ca. 400 der wichtigsten Substanzen über verschiedene Apotheken erhältlich, die Identität, Qualität und Reinheit garantieren. Die Arzneimittel werden immer in Kombination von 2 bis 15 Kräutern verwendet, die vom Therapeuten oder Arzt individuell zusammengestellt und verordnet werden. Meist werden die Mittel abgekocht und als Dekokt eingenommen; es gibt auch andere Formen wie Tee oder Granulate. Besonders wirksam sind sie bei Allergien, Hautkrankheiten, Reizdarm, Darmentzündungen, akuten Infekten, Gastritis, Hepatitis und Regelstörungen.
Tuina die chinesische Behandlungsmethode bedeutet übersetzt „Schieben und Greifen“ und ähnelt am ehesten den westlichen Behandlungsmethoden Massage und Manuelle Therapie. Neben den anderen Grifftechniken ist der größte Unterschied zu westlichen Methoden der ganzheitliche Aspekt mit einer chinesischen Diagnosestellung. Durch diesen speziellen Gesamtaspekt hat sie eine gesundheitsfördernde Wirkung auf das körperliche und seelische Gleichgewicht. Speziell eingesetzt wird sie bei Schmerzen des Bewegungsapparates, LWS/HWS-Syndromen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Depressionen. Sie ist auch bei der Behandlung von Kindern eine wichtige Methode.
Ein etwas eigener Bereich innerhalb der Tuina ist die chinesische Fußmassage, die sowohl zu Therapie Zwecken, als auch einfach nur als Wellnes Anwendung genutzt werden kann. Bei dieser Behandlungsform gehört ein Kräuterfußbad, das Waschen der Füße mit Peelingseife, sowie das Öffnen der oberen Meridiane von Kopf, oberer Rücken und Arme immer mit dazu.
Den Chinesen ist bereits früh bewusst geworden wie wichtig eine gute, ausgewogene Ernährung für das allgemeine Wohlbefinden ist. Lebensmittel werden als milde aber sehr wichtige Therapeutika gesehen und eine Umstellung der Ernährung nach einer chinesichen Diagnose ist oft sinnvoll. Zusammen mit den Nahrungsmitteln wird die Lebenspflege (yangsheng) erwähnt, die wichtige Lebenshilfen zu einem langen, gesunden und erfüllten Leben beinhaltet.
Die beiden Bewegungsformen die auch zur Therapie verwendet werden sind Qigong und Taiji. Sie erhalten und verbessern den harmonischen Qi-Fluss. Die sanften, ausgeglichenen Bewegungen wirken kräftigend auf den Bewegungsapparat und das Immunsystem und sind deshalb sowohl zur Prävention als auch zur Therapie geeignet.
Gesichtslesen ist eine hervorragende Methode um weitere Diagnostische Hinweise zu bekommen, oder man nutzt es als Grundlage für ein gesundes individuelles Lebenscoaching. Es wird anhand von Formen, Farben, Linien und verschiedene Merkmale im Gesicht zusammen mit dem Patienten in einem Gespräch erforscht, was einen belastet oder daran hindert seinen individuellen goldenen Weg zu gehen. Jeder Mensch hat einen goldenen Weg vor sich liegen, der einem mehr Gesundheit, Gelassenheit und Ruhe in sich selbst bringt. Dabei können sogar bestimmte Linien oder Merkmale im Gesicht sich verändern.